Evaluierung unseres bilingualen Programms
Wir zitieren im Folgenden aus: Steinlen, A. & Piske, Th. (2018). Abschlussbericht für die Platanus Schule Berlin: Wissenschaftliche Begleitung im Schuljahr 2016/17
Einleitung
Von der Platanus Schule Berlin ist der Lehrstuhl für Fremdsprachendidaktik von Prof. Thorsten Piske an der FAU Erlangen-Nürnberg darum gebeten worden, das bilinguale Programm der Schule zu evaluieren. Zu diesem Zweck führten Dr. Anja Steinlen, Eva Wimmer und Florian Menzke an der Platanus Schule Berlin zu Beginn und zum Ende des Schuljahrs 2016/2017 in allen Klassen Sprachstandserhebungen sowie Beobachtungen zum Unterricht und zum Ganztag durch. Die Untersuchungen hatten zum Zweck, die sprachlichen Leistungen der Schüler*innen in der Platanus Schule Berlin zu dokumentieren. Mit diesen Daten ist es zum einen möglich, longitudinal die sprachliche Entwicklung des Englischen und Deutschen der Kinder der einzelnen Klassenstufen zu erfassen. Zum anderen kann anhand von Querschnittsanalysen der Verlauf der sprachlichen Entwicklung von Ende Klasse 1 bis 7 dokumentiert werden. (S. 6)
Beschreibung von Schule und Stichprobe
Genauer gesagt handelt es sich um ein sogenanntes „Teil-Immersionsprogramm“: Das Fach Deutsch wird in allen Klassenstufen auf Deutsch unterrichtet; in der Primarstufe (Klasse 1-4) werden die Sachfächer Mathematik, Sachunterricht und Musik (abhängig von der/dem Klassenlehrer*in) auf Englisch oder Deutsch erteilt, so dass circa 50% der Unterrichtszeit in der neuen Sprache Englisch angeboten wird. Sport wird auf Deutsch und Kunst auf Englisch unterrichtet, jedoch ist oftmals ein/e englische oder deutsche Erzieher*in anwesend. Das bilinguale Programm der Platanus Schule Berlin zeichnet sich durch folgende Aspekte aus, die über das hinausgehen, was an anderen bilingualen Programmen angeboten wird:
Insgesamt arbeiteten im Schuljahr 2016/17 42 Lehrer*innen und Erzieher*innen an der Schule, 20 davon mit einem englischsprachigen Hintergrund. 228 Schüler*innen besuchten in jenem Schuljahr die Schule, die Klassen 1-4 waren zweizügig, die Klassen 5-7 einzügig. (S. 8)
Insgesamt besteht die Stichprobe aus 228 Schüler*innen, davon 55% Mädchen und 45% Jungen. Der Anteil an mehrsprachigen Schüler*innen, die Zuhause eine Sprache oder mehrere Sprachen außer Deutsch sprechen (siehe PISA und IGLU für ähnliche Definitionen der Mehrsprachigkeit), liegt bei 36%. Zumeist wird/werden in diesen Familien die Familiensprache/n plus Deutsch verwendet, wie die Fragebögen zeigen (siehe Abschnitt 4.1). Circa 30 Familiensprachen wurden von den Eltern (Klassen 1 und 2) bzw. den Schüler*innen (Klassen 3-7) genannt, dazu zählen Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Dänisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Gujrathi, Hindi, Indonesisch, Isländisch, Kasachisch, Litauisch, Mongolisch, Niederländisch, Persisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Schwedisch, Serbisch, Spanisch, Thai, Tschechisch, Türkisch, Twi, Ukrainisch und Vietnamesisch, wobei Englisch die am stärksten vertretene Familiensprache darstellt (siehe Tabelle 1). (S. 10)
Zusammenfassung der Ergebnisse (S. 42-43)
Kognitive Tests
Deutschtests
Englischtests
Beobachtungen im Unterricht und im Ganztag
Für die Eltern
– viel miteinander sprechen und
– viel vorlesen und zum Lesen anregen.
Anmerkung der Schule: Die Eltern, deren Kinder unsere Schule besuchen, finden den kompletten Abschlussbericht sowie die Präsentation von den Elterninformationsabenden im Januar und im Mai 2018 im Platanus Intranet „Schulweb“.
Wie geht es weiter?
Im Mai 2018 werden die Sprachstandserhebungen noch einmal mit den Klassen 3-5 fortgeführt, da für die statistischen Analysen und die Generalisierbarkeit der Ergebnisse eine Stichprobe von mindestens 100 Schüler*innen pro Klassenstufe von Nöten ist. Dies zeigte sich insbesondere im Vergleich der Testergebnisse hinsichtlich des sprachlichen Hintergrundes der Schüler*innen (Abschnitte 4.3.3. und 4.4.5). Damit wird auch ermöglicht, dass das Konzept der Platanus Schule Berlin einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wird. (S. 41)
Anmerkung der Schule: Mit den Auswertungen der Sprachstandserhebungen vom Mai 2018 ist in der ersten Hälfte von 2019 zu rechnen.