Unsere erste Platanus-Wintersportreise nach Österreich!

Skifahrer*innen auf dem Hang

Wir freuen uns, nun endlich ausführlich über unsere erste Wintersport-Reise mit insgesamt 47 Kindern und Jugendlichen der Klassenstufen 4 bis 9 nach Zell am Ziller in Österreich zu berichten. Die Fahrt fand von Freitag, 31.03. bis Samstag, 8.4.2023 statt.

Unsere Busfahrt zum Zielort durch die Nacht verlief entspannter als wir dachten angesichts der Aufgeregtheit aller Teilnehmer*innen. Alle schliefen relativ schnell ein und die Anreise verging wie im Flug. Bei unserer Ankunft in dem schönen, ruhigen Ort am Rand des Zillertals waren wir dennoch alle recht müde und mussten uns erstmal in der neuen Umgebung zurechtfinden, die Zimmereinteilung vornehmen, unsere Zimmer beziehen und die Skiausrüstung aus dem Verleih abholen. Aber es war trotzdem noch Zeit für einen herrlichen sonnigen Nachmittag im Freizeitpark, der fußläufig von unserer Unterkunft zu erreichen war. Wir haben Fußball und Minigolf gespielt, konnten klettern, spielen, gemeinsam chillen, Eis essen und erstmal in Ruhe ankommen.

Am nächsten Tag ging es dann richtig los. Vom höchsten Punkt des Skigebiets in 2500m Höhe über dem Meeresspiegel, wo es noch viel Schnee gab, hatten wir einen wunderschönen Blick und insgesamt während der Zeit auch sehr viel Glück mit dem Wetter. Es war anfangs eher bewölkt und auch einen Tag nebelig, dann aber wunderschön sonnig. Wir hatten sogar Neuschnee, je nach Höhenlage 10 bis 20 cm. Es gibt nichts Schöneres als Schnee auf dem Berg und Frühling im Tal.

Wir haben 5 Skigruppen für uns Platanus-Ski- & Snowboardbetreuer*innen und die zwei Skilehrer der Skischule ProZell, Rasmus und Peter, gebildet:

1) die Anfänger*innen bei Rasmus (Yeah, das erste Mal auf Skiern!),
2) die fortgeschrittenen Anfänger*innen bei unserem Sportlehrer und Skitrainer Hr. Meyer,
Unser Sportlehrer Hr. Woythe hat die ersten beiden Gruppen je nach Bedarf unterstützt,
3) die entspannten Fortgeschrittenen bei Fr. Krüger oder Peter,
4) die schnellen Fortgeschrittenen bei Mr. Clark, Fr. Goll oder Peter,
5) die Racer ebenfalls bei Fr. Goll, Mr. Clark oder Peter.
Und Herr Lüer sorgte tagsüber im „Basislager“ für ein geordnetes und vollständiges Loskommen und Zurückkommen der Skigruppen, begleitete in den ersten Tagen zusätzlich die beiden Anfängergruppen ins Skigebiet und zurück, sorgte für den Umtausch/Ersatz von Skimaterial, für die Betreuung von Kindern, die in der Unterkunft blieben oder früher vom Skitag zurückkamen und war damit für uns alle im Verlauf des Skitages die wichtigste Anlaufstelle.

Die Ski-Gruppeneinteilung wurde je nach Tagesform der Kinder und der Betreuer*innen, dem Fokus und Trainingsbedarf immer mal wieder neu eingeteilt und gewechselt, insbesondere bei den Gruppen 3 und 4. Es war für alle etwas dabei: leichte, mittlere und schwere Pisten und der Favorit der meisten Schüler*innen war die heißgeliebte „Funty-Piste“ zur Mittelstation. Am Nachmittag haben fast alle nur schwer ein Ende finden können. Während der gesamten Fahrt stand der sportliche Gedanke ganz klar im Vordergrund und gleichzeitig war es vollkommen ok, nach der Mittagspause auch mal Schluss zu machen und ins „Basislager“ zurückzukehren. Es war für uns Pädagog*innen toll zu sehen, wie die Anfänger*innen alles gegeben haben, um schnell zu lernen und die Fortgeschrittenen jeden Tag schneller und noch sicherer wurden. Vor allem die Racer haben uns sowohl körperlich wie auch mental stark gefordert, denn sie wollten den ganzen Ski-Tag von 9 bis ca. 16.30 Uhr mit nur 30 min Pause zur Mittagszeit hammerhart durchfahren. Die Verantwortung für unsere Schüler*innen in einem großen Skigebiet und der unbedingte Wunsch, alle wieder heil nach Hause zu bringen, erforderte auch von uns Erwachsenen eine mega-gute Kondition und mindestens genauso starke Nerven. Eine weitere Herausforderung bedeutete es, die Sachen und Skiausrüstung für 47 Schüler*innen beisammen zu halten.

Zum Mittagessen haben wir uns immer in einer Selbstversorgerhütte an der Bergstation Rosenalmbahn getroffen, unsere morgens selbst gemachten Lunchpakete gegessen und geschaut, ob noch alles passt. Einige Schüler*innen haben die Gruppen gewechselt oder auch mal den Skitag mittags beendet und die Gondel ins Tal genommen.

Für uns übrigens ohne Überraschung, haben alle Schüler*innen die Zeit ohne Handy sehr gut überstanden und sich ganz old school wunderbar beschäftigt, z. B. mit Brett-, Karten- und Gesellschaftsspielen, Kegeln, Fußball, Minigolf, Klettern, Karaoke und natürlich – am schönsten für alle – einfach gemeinsam abhängen, lesen, quatschen, Musik hören, Spaziergänge in kleinen Gruppen unternehmen, Süßigkeiten und Chips im Supermarkt kaufen und zusammen neue Spiele erdenken.

Bitte erlauben Sie uns noch eine kleine Angeberei in eigener Sache: Das Frühstück und das Abendbrot haben wir im Aufenthaltsraum der Unterkunft gemeinsam mit einer ähnlich großen Gruppe deutschsprachiger Student*innen eingenommen. Sowohl die Student*innen wie auch deren Betreuer*innen waren vollkommen von den Socken, dass unsere Schüler*innen in ihren Gesprächen ständig und nahtlos von Deutsch zu Englisch und wieder zurück wechseln und das auch noch muttersprachlich und in atemberaubender Geschwindigkeit, besonders auch beim gemeinschaftlichen Karaoke singen.

Am letzten Tag haben wir uns das gemeinsame Mittagessen auf einer Hütte mit leckeren österreichischen Schmankerln gegönnt. Danach ist der größte Teil der Kinder am Nachmittag mit Hr. Woythe und Mr. Clark noch mit der Bimmelbahn ins Erlebnisbad nach Mayerhofen gefahren, die anderen sind weitergeheizt und haben die Skipässe vollends „abgefahren“.

Die 9,5 Stunden Rückfahrt mit dem Doppeldeckerbus zog sich zwar ziemlich in die Länge, ging aber auch gut gelaunt zu Ende.

Fazit: Wir haben uns über ganz wundervolle, energiegeladene, soziale, emphatische, offene, flexible, entspannte, fröhlich-witzige Platanus-Schüler*innen gefreut – die meisten davon auch sehr selbstständig, die anderen lernen es noch und haben während dieser Fahrt einen großen Schritt in Richtung Selbstständigkeit getan. Und alle haben sich meistens und überwiegend an die Regeln gehalten, wenn auch die Eine oder der Andere an das Eine oder Andere von Zeit zu Zeit mit strengem Blick von uns erinnert werden durfte, aber das gehört dazu.

Es gab einen über die Woche täglich wachsenden herzerwärmenden Gruppenzusammenhalt und ein intensives Platanus-Gemeinschaftsgefühl über alle Altersstufen hinweg und bestätigt uns einmal mehr in unserem Konzept und dem Erfolg einer Gemeinschaftsschule – die soziale Dynamik war fluide, offen, herzlich und zugewandt von den Kleinen bis zu den Großen und wieder zurück.

Es war insgesamt sehr herausfordernd für unsere Betreuer*innen und dabei auch ganz wundervoll. Wir hatten den Eindruck, dass unsere Schüler*innen eine großartige Zeit haben. Zu sehen, wie „unsere“ Kinder und Jugendlichen sich ausprobieren, über sich hinauswachsen und als Gemeinschaft über Altersstufen hinweg zusammenwachsen, war den Aufwand der Organisation und jede Mühe vor Ort wert.